Erneuerbare Energie boomt beim Wohnungsneubau in NRW

Es ist ein Rekordwert: NRW hat im Jahr 2020 die Schallmauer von 60.000 neu genehmigten Wohnungen durchbrochen. Die Zahl der Baugenehmigungen legte um 8 Prozent zu. Das gute Klima für mehr Wohnungsbau ist zugleich auch gut für den Klimaschutz: Ein Großteil der neu genehmigten Objekte soll mit erneuerbaren Energien beheizt werden, der Anteil ist erneut stark gewachsen.

Es ist ein Rekordwert: NRW hat im Jahr 2020 die Schallmauer von 60.000 neu genehmigten Wohnungen durchbrochen. Die Zahl der Baugenehmigungen legte um 8 Prozent zu. Das gute Klima für mehr Wohnungsbau ist zugleich auch gut für den Klimaschutz: Ein Großteil der neu genehmigten Objekte soll mit erneuerbaren Energien beheizt werden, der Anteil ist erneut stark gewachsen.

Düsseldorf. Mehr als 18.300 neue Wohngebäude haben die Bauämter in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2020 genehmigt. Mehr als jeder zweite dieser Neubauten soll allein oder zumindest überwiegend mit erneuerbarer Energie beheizt werden. Bei genau 57,8 Prozent der Häuser ist das der Fall, wie IT.NRW als statistisches Landesamt jetzt (23. April 2021) mitgeteilt hat. Im Jahr 2019 waren es noch 50,6 Prozent gewesen.

Erneuerbare Energie ist also stark auf dem Vormarsch für die Beheizung von Neubauten in NRW. Am höchsten war ihr Anteil an den Neubauvorhaben vergangenes Jahr im Kreis Heinsberg. Stolze 79 Prozent der Bauherren entschieden sich dort für eine umweltschonende Heizung. Nicht viel schlechter waren der Kreis Olpe mit 78,8 Prozent und die Stadt Bottrop mit 76,5 Prozent. Schlusslicht sind dagegen die großen Metropolen.

Erneuerbare Heizung vor allem auf dem Land gefragt

In Düsseldorf plant mit 19,6 Prozent nur ein knappes Fünftel der Bauherren mit regenerativer Heizanlage. Köln kommt immerhin auf ein Drittel – 33,3 Prozent. Auch in Münster dominieren weiterhin fossile Energieträger. Nur 31,8 Prozent der Bauherren planen dort mit einer Beheizung durch regenerative Energie. Der Kreis Mettmann und die Stadt Gelsenkirchen liegen bei den Erneuerbaren im Neubau ebenfalls unter 40 Prozent.

Demgegenüber gibt es aber auch zahlreiche Landkreise, die sogar eine Quote von mehr als 60 Prozent schaffen. Man findet sie vor allem im ländlichen Westfalen und entlang der niederländischen Grenze. Genannt seien hier neben Heinsberg auch die Kreise Kleve, Viersen und Düren sowie die Stadt Mönchengladbach. Hinzu kommen vor allem das Sauerland, große Teile vom Bergischen Land und ganz Ostwestfalen-Lippe mit Ausnahme von Bielefeld, das zwischen 50 und 60 Prozent rangiert.

Zu den erneuerbaren Energien bei der Beheizung von Wohngebäuden zählt IT.NRW Holz, Solaranlagen, Biomasse, Biogas/Biomethan, aber auch die Wärmepumpe. Allerdings heizen Wärmepumpen mit Strom. Dieser kann regenerativ erzeugt worden sein und wird in den nächsten Jahren zu immer höheren Anteilen aus Sonnen- und Windkraft stammen. Bislang jedoch wird eine große Menge des Stroms in Deutschland durch Verbrennung von Braunkohle erzeugt, gerade auch in NRW. Ganz so grün, wie es scheint, sind die Heizungen der Neubauten also (noch) nicht.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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